Der Abendschimmer lässt den Wald in einem geheimnisvollen Licht erscheinen. Mücken summen durch die Luft. Lichterstreifen der letzten Sonnenstrahlen tanzen auf der ruhigen Seeoberfläche. Elfen gleiten leicht wie die Flügelschläge der Libellen über die Seerosenblätter und am Ufer baden Nymphen ihren samtglänzenden Körper im Wasser. Sie tragen Blumenblütenkränze im Haar. Purpurrot und Violett. Auch die Elfen sind mit Moos und Blütenblätter geschmückt. An ihren Flügeln klebt gelber Blütenstaub und ihre leichten Röcke glänzen in verschiedenem Türkis. Es klingen Geigen und Fanfaren vom Waldrand her. Die Lichtwesen haben zur Elfenmusik aufgeblasen.
Jeden Abend um diese Zeit, erklingt eine unsagbare Melodie über die Auen. Die Erdgeister und Trolle spielen die Hymne der Elfenwesen. Beginnend mit lauten Fanfaren spielt das Musikstück auf und setzt sich mit zarten Harfensaiten fort. Die Bögen der Geige lassen die feinen Fäden der Spinnennetze erzittern und der Paukenschlag der Trommel vibriert durchs Geäst. Die Elfen nehmen ihre Kränze aus dem Haar und lassen es Schulterlang über die Hüften fallen. Ihre Körper sind so zart und fein, welche der bezaubernden Flötenklänge gleich kommt die in der Nachtmusik ertönen. Wie sanftes Vogelgezwitscher gleiten Notensätze durch den Sommerwind, der die Gräser im friedlichen Gleichgewicht wiegt.
Über dem ganzen Land liegt ein wunderbarer Zauber. Die Glühwürmchen lösen die Strahlen ab, welche sich mit der senkenden Sonne verabschieden. Ein leises Zirpen und Surren geht über die Wiesen und Felder. Ein Raunen der Gestalten und ein Seufzer einer Nymphe huscht aus zartrosafarbenen Mund. Es ist das Glück welche die Wesen in den Nebel der Trance fallen lässt. Denn gemeinsam feiern Elfen, Trolle und Wichte den Triumph des Tages. Eines Tages der sich im Glanz der Sonne repräsentiert hat. Sie feiern das Gleichgewicht der Erde. Der Erde und des Lichts. Sie besingen den Morgen und bejubeln die Nacht. Ihre Herzen lachen über die Schöpfung, weil alles so läuft wie es laufen muss. Nach einer Nacht kommt der Morgen und nach dem Morgen wieder die Nacht. Die Wesen befeiern den Kreislauf der Zeit...
